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Initiative für junge Asylwerber

v.l.n.r.: Mag. Hans Müller, Verein „Vielfalt nutzen in Ybbs“; Dr. Ester Steininger, Schulärztin; Schwester Elvira Reuberger, Stv. Generaloberin; StR. Dipl.-Päd. Elisabeth Ortner, Lehrerin; Hofrat Mag. Leopold Dirnberger, Schulleiter (Foto: zVg)

Die Katholische Aktion und die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung der Diözese St. Pölten unterstützen die „Initiative für AsylwerberInnen in Ausbildung - AiA“.
Am 4. März fand von den Vertretern der Initiative eine Pressekonferenz im Kloster der Franziskanerinnen in Amstetten statt.

Warum diese Initiative?
Der Anlass für die Iniative war das Untertauchen von zwei Jugendlichen Asylwerbern, welche in einer der Wirtschaftsschulen der Franziskanerinnen in Amstetten in Ausbildung waren, in das benachbarte Ausland. Der Grund war eine unmittelbar bevorstehende Abschiebung. Laut Schulleitung hatten beide die besten Voraussetzungen, ihre Ausbildung erfolgreich abzuschließen. An einer weiteren Berufsschule der Franziskanerinnen in Langenlois konnte mit Hilfe der Medien die Abschiebung eines Schülers verhindert werden. 

Die Schulärztin Dr. Ester Steininger wies auf den Leidensweg hin, den unbegleitete Jugendliche oft hinter sich haben. „Als Schulärztin muss ich oft feststellen, dass die jugendlichen Asylwerber mit offenen Asylverfahren und drohender Abschiebung großen Belastungen ausgesetzt sind“, so Dr. Steininger. Ausgehend aus der Situation in der Heimat und den Strapazen der Flucht, sind die meisten traumatisiert. Die Auswirkungen auf die Gesundheit sind daher enorm.

Es wurde auch beklagt, dass bei Verhandlungen über die Gewährung des Asylrechtes zB. LehrerInnen oft nicht gehört werden, obwohl sie die Jugendlichen und ihre Beweggründe naturgemäß sehr genau kennen. „Dies führt dann oft zu ungerechtfertigten Abschiebungen“, so die Aussage einer Pädagogin.

Wer steht dahinter?
Die Initiative hat sich im Dezember 2019 gebildet. Die Direktion und der Schulerhalter der Wirtschaftsschulen der Franziskanerinnen haben sich gemeinsam mit Vereinen, welche Asylwerber und Asylberechtigte betreuen, zusammengeschlossen. Bei einer Lehrlingskonferenz in Linz im Jänner, bei Anwesenheit von Sozialminister Rudolf Anschober, wurde mit Vertretern ähnlicher Initiativen Kontakt aufgenommen und gegenseitige Unterstützung vereinbart. Seitdem ist die Anzahl der unterstützenden Organisationen und Einzelpersonen auf 37 angewachsen und wächst weiter.
Am 3. März schloss sich die KAB der Diözese mit folgender Begründung an: „Die Katholische ArbeitnehmerInnen Bewegung der Diözese St. Pölten (KAB) unterstützt Ihre Initiative. Als kirchliche Arbeitnehmervertretung ist es uns ein großes Anliegen, in Solidarität mit den jungen Menschen in Ausbildung für eine humanitäre Lösung einzutreten. Dies wurde in unserer letzten KAB-Vorstandssitzung einstimmig beschlossen“.

J. Riegler